P.-E. af
Enehielm DIE
PAKETENMARKEN DER PRIVATEISENBAHNEN IN FINNLAND
Die von den finnischen
Privatbahnen verwendeten Paketmarken sind von der neueren philatelistischen
Literatur fast ganz vergessen worden. In seinem grossen Werk, das vor nunmehr 40
Jahren herauskam, nahm J. B. Moens die damaligen Marken auf, nämlich zwei
Ausgaben der Borgå—Kervo-Bahn, ferner die der Hangö—Hyvinge und der Wasa
Eisenbahn. Etwas ausführlicher behandelt Dr. jur Otto Rommel in seinem Werk »Die
Privat-Eisenbahn- und Dampfschiffsmarken von Skandinavien und Finnland» die
Borgå—Kervo-Bahn und erwähnt auch die Marken der beiden anderen obengenannten
Bahnen. In der Zeitschrift »Rautatieläinen—Järnvägsmannen» vom 15/4. 1924
berichtet Mag. W. G. Hildén über die Einfohrung von Paketmarken an den
Staatseisenbahnen und die Sammlung von staatlichen und privaten Eisenbahnmarken
im Eisenbahnmuseum.
Immerhin befasst sich eine grössere Anzahl Sammler mit
diesen Marken und könnte deshalb wohl eine Abhandlung über sie auf einiges
Interesse rechnen. Die hier gegebene Aufstellung gründet sich auf Studien im
Eisenbahnmuseum und die eigene Sammlung des Verfassers; keine dieser Sarnmlungen
ist bis auf weiteres vollständig, weshalb in der folgenden Abhandlung sich
Lücken finden dürften.
I.
Brahestadsjernväg—Raahenrautatie.
Über die Entstehung der Stadt Brahestad (Raahe) schreibt
Prof. Alma Söderhjelm:
»Im Jahre 1649 erliess Per Brahe, der Generalgouverneur von
Finnland, ein im Schloss zu Åbo am 5. Dez. datiertes Schreiben, worin er bekannt
macht, ibre IMajestät die Königin Christina habe vernominen, dass es iin Salo
Kirchspiel einen passenden Platz für einen Flecken oder eine kleine Landstadt
gäbe und ihre Absicht sei, dort eine Stadr zu erbauen.»——»Am 2. März 1661
bestätigte Per Brahe den schonbestehenden Namen der Stadt, »Sahlo» und gab der
Stadt ein Wappen für ihr Siegel und zu anderen Zwecken. Dies Wappen sollte »ein
gesatteltes und gezäumtes Ross mit einein Hafen auf der einen und dem Meer auf
der andern Seite» darstellen. Ein solches Bild fohrte die Stadt in ibrem Siegel
bis zum Jahre 1673.
Am 18. März 1652 erhielt Per Brahe die Bestätigung des
Kaufes von ganz Salo Kirchspiel und Stadt, die er der Freiherrnschaft Kajana
einverleibte, mit der er zwei Jahre vorher belehnt worden war. Arm 3. November
1652 änderte Per Brahe den Namen der Stadt und nannte sie Brahestad. Etwa 1670
wurde das Wappen der Stadt »verbessert», und zeigt nun das Wappenbild des
zweiten und dritten Seitenfeldes des gräflichen Brahe-Wappens: im roten Schilde
auf grünem Boden einen gewappneten Ritter mit Lanze und geziertem Helm, der auf
einem silbernen Ross init blauer Decke reitet. Im Stadtwappen ist ausserdein ein
goldener Bienenkorb auf dem grünen Boden aufgenominen, der nicht im Brahewappen
vorkommt.
Dieses Wappenbild ist auf den Marken der Brahestadbahn
dargestellt. Die heraldische Farbenbezeichnung ist jedoch falsch, indem
wagerechte Schraffierung (= blau) statt senkrechter (= rot) verwendet
ist.
Die Staatseisenbahn durch Österbotten wurde so angeleyt,
dass sie die Hafenstadt Gamlakarleby berührte und dann landeinwärts ging. Die
Stadt Brahestad reichte wiederholt Schreiben an den Landtag ein, worin sie um
eine stuatliche Stichbahn zur Stadt bat, erhielt aber wiederholt abschlägigen
Bescheid. Es blieb der Stadt also kein andrer Ausweg übrig, als die Bahn als
Privatunternehmen zu bauen. Der Kommerzienrat Sovelius, dessen Vorfahren 250
Jahre lang in dieser Stadt gewirkt hatten, schenkte am 12. Febr. 1897 für diesen
Zweck 200,000:— Fmk und einen Monat später beschloss die
Stadtverordnetenversammlung ebenfalis 200,000:— Fmk für den Bau einer Stich bahn
anzuweisen. Im folgenden Jahr wurde beschlossen, zwecks Erbauung einer
normalspurigen Eisenbahnlinie von der Station Lappi der Staatsbahn bis zur Stadt
und dem Hafen Brahestad eine Aktien gesellschaft zu gründen, wobei die Stadt
einen Teil der Aktien übernehmen sollte.
Der Bahnbau Brahestad—Lappi wurde 1899 vollendet. Am Tage
der Einweihung, dem 5. Dezember 1899, waren gerade 250 Jahre seit der Gründung
der Stadt Brahestad verflossen. Die Bahn wurde später vom Stuat angekauft und
fdie VerNvaltung am 1. März 1926 von den Staatseisenhahnen
übernommen.
Die Paketmarken.
Einfarbiger Steindruck auf weissem Papier. Grosse des
Markenbfldes 29 X 44 mm. Inschriften zweisprachig: oben BRAHESTADS JERNVÄG,
links FÖR PAKET, rechts PAKETTIA VARTEN.
1900 Type I. Die innere Umfassungslinie schneidet der
Punkte des Buchstabens Ö in FÖR, am Band oben sind 19 Perlen. Gez.
11½.
1. 25 Pen. rot 2. 50 Pen dunkelgrün.
1913 Type II. Die Punkte auf Ö in FÖR sind innerhalb
der beiden Umfassungslinien. 20½ Perlen im oberen Band. Ausserhalb des Rahmens
befindet sich rechts unten das Zeichen der Druckerei L. & H. (Lilius &
Hertzberg). Gez. 13.
3. 40 Pen. gelb 4. 60 Pen blau 5. 1 Mark braun 1917
Desgl. gez. 11½. Gelblicher Gummi. 6. 50 Pen. ziegelrot 7. 75 Pen.
hellgrün 1919 Desgl. gez. 11½. Weisser Gummi, dünneres Papier. 8. 3 Mark
dklgrauviolett.
II. Wasajernväg –
Waasanrautatie.
Der Landtag von 1877/78 bezeichnet einen Wendepunkt im Bau
der Eisenbahnen in Finnland. Die bis dahin ausgeführten Bahnen hatten eine
Maximalsleigung von 1:100 und ein Schienengewicht von 30 kg/m oder mehr. Um nun
die Baukosten bedeutend herabzusetzen, wurde der Vorschlag einer Kommission von
Fachleuten angenommen, wonach eine Fahrgeschwindigkeit von 26 km in der Stunde
festgesetzt und eine Herabsetzung des Schienengewichts bis auf 22,3 kg/m sowie
Steigungen von 1:80 zugelassen wurden.
Auf Grund eines Regierungsentwurts zum Ausbau des
Eisenbahnnetzes beschlossen die Stände des Landlages, eine Eisenbahnlinie
östlich des Sees Näsijäirvi durch Etseri von der Stadt Tammerfors nach
Nikolaistad (d. h. Wasa) zu ziehen, Nachdem der endgültige Kosten anschlag auf
22,987,000 Fmk festgesetzt war, befahl der Kaiser den beginn der Bauarbeiten.
Diese erste sogenanote leichte Normalspurbahn (mit Spurweite 1,624 m) wurde in
den Jahren 1879–83 gebaut.
Im Sommer 1883 war der Bau vollendet; die Bahn war
allerdings schon im Herbst 1882 längs der ganzen Strecke für provisorischen
Verkehr eröffnet worden, wobei der Betrieb noch in den Händen der Baubehörde
lag, nämlich der »Oberbehörde für Strassen- und Wasserkommunikatiollell»
(Öfverstyrelsen för väg- och vattenkommunikationerna). Zu dieser Zeit wurde die
hier abgebildete Paketmarke herausgegeben, die wahcscheinlich eine
Giltigkeitsdauer von nur einem Jahre hatte, da schon am 29 Sept. 1883 die
feierliche Einweihung der neuen Bahn stattfand, und die Verwaltung von den
Staatseisenbahnen übernommen wurde. Damit kamen ja die Marken der Saatsbahn auch
für diese Strecke zur Verwendung.
Die Gesamtlänge der Bahn ist 307 km; die schliesslichen
Baukosten betrugen 15,254,000, einle Ersparnis von 7,7 Mill. Fmk; war aIso durch
die obenerwähnten Änderungen in der Bauweise erzielt worden.
Die Paketmarke.
1882. Grosses Quadrat, Grösse des Markenbildes 36 x 36 mm.
Zwischen den Marken sind 1,5 mm von den äusseren Umfassungslinien noch
Teilstriche vorhanden, denen die Lochung folgen sollte. Gewöhnlich sind diese
Linien auf einzelnen Marken nur auf einer oder zwei Seiten sichtbar. Wertziffer,
25, in der Mitte eines auf einer Ecke stehenden Quadrats, darum die
zweisprachige Umschrift: 25 PENNI / WASA JERNVÄG / WAASAN RAUTAT. / 25 PENNIÄ /,
in der rechten oberen Ecke /25/ und in der linken unteren Ecke nochmals die
Wertziffer /25/ auf schräg schraffiertem Grunde, oben links WAS/ JERNVÄG und
unten rechts WAASAN / RAUTATIE.
Schwarzer Steindruck auf farbigem Papier. Gez. 11
I/2.
1. 25 Penni schwarz auf orange.
Entwertung
Ein kräftiger Federzug war wohl die übliche Eutwertung, doch
findet man Stücke mit handschriftlichen Datumvermerk, Tag und Monat in
Ziffern.
Anm. Die Marke der Wasabahn ist ja eigentlich keine
"Privateisenbahnmarke>>, da sie von einer Staatsbehörde herausgegebeu
wurde; da dies aber nicht die Verwaltung der Staatseisenbahnen war, so lässt sie
sich doch mit einigem Recht in diese Gattung einvel leibell.
III. Hangö – Hyvinge –
Jernväg.
Die Anlage der Eisenbahn nach Hangö stand in engster
Beziehung zur Einführung eines regelmässigen Schifisverkehrs zwischen Finuland
und dem Auslande auch im Winter. Schon lange bevor die Bahn und der Hafen von
Hangö zur Ausführung gelangten, war die Frage ein Gegenstand weilläufiger
Untersuchungen. Einer der ersten Vorkampfer der Hafenanlage in Hangö war der
Wirkliche Geheimrat Frelherr Lars Gabriel von Haartman, der mächtige Finanzchef
und Vorsilzende des Senats für Finnland. Er besuchte den Ort im Jahre i852 in
Begleitung des schwedischen Ingenieurobersten Nils Ericsson*). Wegen der grossen
Baukosten wurden die Pläne jedoch für diesmal aufgegeben.
*) Oberst Nils Ericsson, geb. 1802, war in Finnland
1847—56 bei der Ausführung der Kanalverbindung zwischen dem Saimasee und dem
Finnischen Meerbusen tätig; in Schweden mit der Schreibweise Ericson geadelt
1854, in freiherrlichen Stand erhoben 1860, gest. 1870. Er war ein älterer
Bruder des den Philatelisten bekannten John Ericsson (Marke Senf N:o 302 der
Ver. St. v. Am.)
Erst nachdem die ersten Eisenbahnen inri Lande zur
Ausführung gekomn1en waren, wurde die Aufnierksainkeit wieder auf Hangö als den
geeignetsten Ort für die Anlage eines Winterhafens gelenkt. Die geeignetste
Richtung der Bahn wurde in der Tagespresse eifrig besprochen. Die Landzunge von
Hangö war nach der Schleifung der Befestigungen, die nach dem Krimkriege
erfolgle, eine Einöde, die fast nur von einigen Fischern und Lotsen bewohut war,
und der Bau einei- »Lokomotivbahn in dieser Gegend wurde von manchell Seiten als
eine reine Utopie bezeichnet.
Nicht nur das wirtschaftliche Bedürfnis einer direkten
Verbindung nach Westeuropa, sondern vielmehr die Hoffnung, den Durchgangs
verkehr nach der russischen Hauptstadt St. Petersburg über Finnland leiten zu
können, brachten die Pläne zur Reife. Den beiden Herren Konsul Frithiof Hultman
und Ratsherr Östring in Ekenäs gelang es, einige Kapitalisten für die Bahn zu
inleressieren. Die Konzession für den Bahubau erhielten am 10. Nov. 1869 die
Helsingforser Kaufleule Julius Harff, Teodor Kiseleff und Adolf Fredrik
Wasenius; sie ging jedoch in demselben Jahre in die Hände des Fürsten Uchtomski
und des Kommunalrats Ullner über. Diese beiden überliessen schliesslich ihre
Rechte an eine Gesellschaft in St. Pelersburg, deren Teilhaber der Wirkl.
Staatsrat F. von Arnold und der Börsenmäkler A. Gisiko waren. Der Bahnbau wurde
an den Ingenieur M. Petrowski und den Kaufmann Jacobi vergeben.
Nach mancherlei Schwierigkeiten begannen die Arbeiten im
Jahre 1872 und schritten, als sie einmal im Gange waren, rasch vorwärts, so dass
schon am 3. Sept. 1873 der erste Zug die Bahnstrecke befuhr. Am 8. Okt.
desselben Jahres wurde die Bahn dem Verkehr übergeben.
Die Iänge der Bahn ist 148,9 km. Gleichzeitig mit ihr wulde
der Hafen gebaut; die gesamten Baukosten für diese beiden Anlagen betrugen 16,7
Mill. Fmk Goldwährung. Anfangs wurden acht Stationen und eine Werkstatt
angelegt; letztere wurde von den Russen am Anfang des Welikriegs 1914 aus
strategischen (?) Gründen zerstört. Sofort nachdem der Bahn- und Hafenbau
vollendet war, verlieh Alexander Il durch den Senat für Finnland am 10. Jan.
1874 dem Ort Hangö Stadtrechte.
Wider alles EIwarten ging der Durchgangsverkehr nach
Russland doch nicht über Hangö, da bereits in den siebziger Jahren die Baltische
Bahn südlich des Finnischen Meerbusens nach Baltischport ausgebaut wurde; die
Hoffnungen der Schöpfer Hangös schlugen gänzlich fehl. Schon im Jahre 1874 wurde
die Bahn von der Gesellschaft zum Verkauf ausgeboten, sogar auf dem Wege der
Versteigerung. Ein Verkaut an den Staat kam am 19. Mai 1875 zustande; die
Kaufsumme für Eisenbahn und Hafenanlage betrug 8,400,000 Fmk, und ausserdem
übernahm der Staat die Garantie für die von der Gesellschaft im Auslande
verkauften Obligationen im Nennwert von 2,200,000 Fmk. Die Staatseisenbahnen
hatten schon am 1. Mai 1876 den Betrieb übernommen.
Die Paketenmarken.
1874 (oder 1875). Hochrechteckiges Formal, Grösse des
Markenbildes etwa 26X39 mm. Inschrift oben HANGÖ HYV. JERNVÄG, in der Mitte in
einem grossen Kreis die Wertziffer, unten 25, bezw. 50, bezw. 70 PENNI. Zwischen
den Marken auf allen vier Seiten dünne Linien, denen die Lochung folgt.
Schwarzer Druck auf farbigem Papier. Gez. 11½ oder 13.
1. 25 Penni schwarz auf seegrün 2. 60 » » » lilarot 3.
70 » » » sämisch.
Die mittels eines geraden Tintenstriches entwerteten Marken
stammen aus den Restbeständen.
IV. Rauman rautatie–Raumo
Eisenbahn.
Die Raumo-Eisenbahn ist in der Geschichte des
Eisenbahnverkehrs unseres Landes dadurch merkwürdig, dass sie die einzge
städtische Eisenbahn-Unternehmung ist, und auch der Betrieb in Händen der
Stadtverwaltung liegt.
Schon etwa um 1880 wurde den Einwohnern der alten Seestadi
Raumo die Bedeutung einer Eisenbahn für die:Stadt und den Hafen klar. An den
damaligen Ständelandiag wurde auch ein Vorschlag zum Bau einer Bahn nach Raumo
eingereicht, und zwar als dort gleichzeitig über das Konkurrenzprojekt einer
Bahn nach der benachbarten Seestadt Björneborg verhandelt wurde. Der Antrag die
Bahn nach Raumo zu ziehen wurde verworfen, dagegen beschlossen die Stände die
»Satakunta-Bahn» nach Björneborg mit dem Hafenplatz Mäntyluoto als Endstation zu
bauen. Dadurch erhielt die gefährlichste Mitbewerberin der Stadt Raumo
ausserordentliclle Vorzüge, die um so wervoller waren als Raumo, das keine
Flösserei besass, in bezug der Ausfuhr von Holz mit Björneborg nicht wetteifern
konnte.
In der Stadtverordnetenversammlung erwachte jetzt der kühne
Gedanke, die Bahn mit eigenen Kräften zu bauen. Dieser Gedanke war zu jener Zeit
beinahe Unsinn, da die Gegend, durch welche die Bahn gezogen werden sollte,
schwach besiedelt war, aber glücklich war dieser Gedanke doch, davon zeugen die
Vielen grossen Gewerbeunternehmungen, die darauf in der Gegend
entstanden.
Innerhalb der Stadtverordnetenversammlung wurde schon im
Jahre 1883 die Frage des städtischen Bahnbaues aufgeworfen, doch dauerte es über
zehn Jahre, ehe es zum entgültigen Entschluss kam, und zwar hetrug der
Kostenanschlag 2 Millionen Mark. Am 1. Januar 1895 wurde bekannt, dass der
Beschluss des Landtags, eine Million Mark als Beitrag für den Bahnbau zu
bewilligen, an höchster Stelle genehmigt worden war. Im Sommer desselben Jahres
wurde die Arbeit unter der Leitung des Ingenieurs A. Backberg angefangen. Für
den Verkehr wurde die Bahn im Jahre l897 eröffnet.
Die Raumobahn hat sich als sehr einträglich erwiesen;
während des Weltkrieges zog ein grosser Teil des Handelsverkehrs Russlands mit
dem Auslande über Raumo.
Der Tariff und die Art der Befrachtung sind die der
Staatseisenbahnen.
Die Länge der Bahn ist 48,59 km und die Spurweite die in
Finnland normale.
Die Paketmarken:
1897. Hochrechteckiges Format. Grösse des Markenbildes 21,5
X 34,5 mm. Inschrift in finnischer Sprache, oben RAUMAN unten RAUTATIE, in der
Mitte in einem Doppelkreis die Wertziffer 25 mit der Umschrift PENNIÄ zweimal
wiederholt.
[Bild]
Farbiger Druck auf weissem Papier. Gez. 11½. Da die Ränder
des Bogens nicht gelocht sind, so sind die Randmarken einseitig und die
Eckmarken zweiseitig ungezähnt.
1. 25 Penni, dunkelblau.
1901. Neues Muster, hochrechteckiges Format. Die Inschrift
wie vorher, Wertziffer weiss auf farbigem Grunde, in einem liegenden Ovale.
Farbiger Druck auf weissem Papier.
Type I. Grösse des Markenbildes 23 X 35 mm.
Trennungsart: Mischdurchstich, senkrecht Sägezahnund;
wagerecht Liniendurchstich, beide mit der Zähnungszahl 13.
2. 50 Penni hellrot, rot.
Type II. Grösse des Markenbildes 23,5X35,5 mm, klarer Druck.
Ausserhalb des Rahmens in der Mitte unten ist das Zeichen der Druckerei L &
H (Lilius & Hertzberg) angebracht. Gezähnt 11 1/2.
3. 50 Penni karrminrot.
1913. Hochrechteck, die Grösse des Markenbildes ist 22X35
mm. Die Verzierung ist ein länglicher Blätterkranz an vier Stellen mit
gekrenzten Bändern gebunden. Inschrift wie vorher, die Wertziffer weiss auf
farbigern Grunde in einem Achteck. Ausserhalb des Rahmens rechts unten ist das
Zeichen der Druckerei L & H (Lilius & Hertzberg) angebracht.
Farbiger Druck auf weissem Papier. Gez. 13.
4. 40 Penni, grün. 5. 60 Penni rotbraun. 6. 1 Mark,
grau.
1919. Neue Zeichnung. Die Wertziffer ist von 20 Kugeln
umgeben. Die Inschrift ist wie in den bisherigen Auflagen angeordnet.
Hoehrechteck. Grösse des Markenbildes 24 X 36 mm.
Farbiger Druck auf weissem Papier. Gez. I l 1/2.
Von der Marke No. 7. 1 Mark gibt es zwei Typen, Wertziffer 1
mit und ohne Aufstrich.
7. 1 Mark, grau (Type I, mit Aufstrich), 7a. 1 Mark, grau
(Type II, ohne Aufstrich), 8. 2 Mark, hellgrün, grün, 9. 9 Mark, blau,
dunkelblau.
Bei der No. 7 (und 7a) ist wagerecht zwischen der ersten und
zweiten Markenreihe des Bogens ein farbiger sägezahnförmiger Durchstich
angebracht. Eine eigenartige Doppelzähnung kommt hier vereinzelt vor: ausser dem
zahnförmigen Durchstich, der gleichzeitig mit dem Druck der Marken ausgeführt
wurde, sind die Marken dieser beiden Reihen noch durch eine gewöhnliche Lochung
11 ½ getrennt.
1921. Desgleichen. Neue Wertstufe.
10. 50 Penni rot.
Die Entwertung.
Die Marke No. 1 ist wohl meistens durch handschriftlichen
Datumvermerk mittels Tinte oder Anilinbleistiftes entwertet. Die späteren Marken
tragen dagegen Stempelentwertung.
Stempel ohne Umrahmung.
Type 1. Der Namen der Station.
Type 2. Zweizeilig, der Namen der Station, und darunter
Datum: Tag, Monat und Jahreszahl.
Stempel mit Umrahmung.
Type 3. Stempel in Querformat, Grösse etwa 45X26 mm. Der
Rahmen ist eine Doppellinie mit abgerundeten Ecken.
Inschrift: Stationsnamen, darunten Tag, Monat und
Jahreszahl.
Type 4. Querformat, Grösse etwa 45 X 29 mm. Der Rahmen ist
wieder eine Doppellinie, aber die Ecken sindi hier mit Viertelkreisen nach
einwärts versehen. In der Mitte ist ein Rechteck etwa 28x10 mm, darin das Datum.
Oberhalb des Rechtecks ist der Namen, beiderseitig ein fünfstrahliger Stern und
unterhalb eine Zierlinie angebracht.
Die Entwertungsstempel sind im allgemeinen auf einzelnen
Marken schwierig zu entziffern.
V. Fredrikshamns järnväg–Haminan
rautatie.
Die Bürger Fredrikshamns erfuhren eine grosse Enttäuschung,
als die Mehrheit der Stände auf dem Landiag 1885 dafür stimmten. dass der
südliche Ausgangspunkt der Savolaxbahn nach Kouvola verlegte werden sollte
obwohl in dem Vorschlag des Eisenbahnausschusses die östlicher liegende Station
Kaipiais (Kaipiainen) dafür vorgesehen war. Dudurch verfiel der lange gehegte
Wunsch, dass in Zukunft der südliche Endpunkt einer Verbindungsbahn zwischen die
Küste und, den Knotenpunkt der Savolax—und der Helsingfors St. Petersburgbahnen
zu ihrer Stadt verlegt würde. Der endgültige Beschluss wurde auf einen Antrag
des Senats vom Januar 1887 hin gefasst, und damit ergab sich der weitere Ausbau
der Bahn durch das Tal des Kymmeneflusses zur Küste von selbst. Die Stadt Kotka
gewann den Sieg über ihre Rivalin, denn schon am 1 Oktober 1890 wurde die
Staatsbahn Kotka—Kouvola für regelmässigen Verkehr eröffnet. Fredrikshamn musste
sich vorläufig damit begnügen, dass der Abstand zur nächsten Eisenbahnstation
von 40 km nunmehr auf 16 km herabgesetzt war.
An drei nach einander folgende Landtage reichte die Stadt
Fredrikshamn die Bittschrift um den Bau einer Staatsbahn von der nächstgelegenen
Station Tavastila nach ihrer Stadt ein. Auf einem Landtag bewilligten sowohl
Ritterschaft und Adel wie auch der Bürgerstand das Gesuch, aber Geistlichkeit
und Bauern lehnten ihn ab.
Auf Veranlassung des Bürgermeisters I. Alopaeus wurde 1895
der Ingenieur Hermann Norrmén mit der Aufgabe eines Entwurfs einer Bahn von der
Kouvola—Kotka-Bahn betraut. Als geeigneter Anschluss ergab sich die Station
Ingerois (Inkeroinen). Ein allseitig ausgearbeiteter Entwurf konnte den Ständen
auf dem Landiag 1897 vorgelegt werden, doch auch nicht durch diese Petition
gelang es die Genehnigung der Stände zu erhalten, aber! ein Schritt gegen die
glückliche Lösung der Frage war allerdings getan. Die Stände veranschlagten
näm,lich Mittel, vorteilhalfte Ahleihen für Städle, die beabsichtigten. Bahnen
zu bauen, und Subvention des Staates wurde ausserdem noch in Aussicht
gestellt.
Weil die Stadt sich doch nicht getraute mit eigenen Mitteln
und als eigenes Unternehmen die Bahn zu bauen, so musste eine Aktiengesellschaft
gegründet werden um ans Ziel zu kommen. Durch die Tatkraft des Bürgermeisters
Alopaeus und nachdem der Kommerzienrat Ahlqvist allein Aktien für 125.000:— Fmk.
gezeichnet hatte, kam die Aktiengesellschaft zustande. Die Stadt trug mit
400.000:– Fmk. das heisst der Hälfte des Aktienkapitals, bei. Der Bürgermeister
und der Vorsitzende der Stadtverornetenversammlung Dr. Georg Hornborg wurden als
Abgeordnete nach Helsingfors gesandt, und es gelang diesen die Koncession für
den Bahnbau, welche am 8 September 1898 bewilligt wurde, zu erwirken. Weiter
erhielt die Gesellschaft eine Staatssubvention von 400.000:— Mark, eine
Amortisationsanleihe im Betrag von 200.000:— Mark von der
Feuerversicherungsgesellschaft der Städie und ausserdem noch von der Nordischen
Aktienbank ein Darlehen von 250.000:— Mark. Auf diese Weise waren die nötigen
Geldmittel zusaminenbracht.
Der energischen Bauleitung des Ingenieurs Hermann Normén und
dem verhältnismässig günstigen Gelände, durch das die Bahn gezogen wurde, ist es
zu verdanken, dass der provisorische Verkehr schon am l0. Oktober 1899, am
Jahrestage des Beginnes des Bahrbaus eröffnet wurde. Grosse Freude herrschte in
der Stadt, und besonders der Bürgermeister Alopaeus, der zugleich Vorsitzender
des Vorstands der Eisenbahngesellschaft war, war Gegenstand der wohlverdienten
Huldigung von seiten der Bürgerschaft.
Die Betriebsmittel der Eisenbahn bestanden anfangs aus 2
Lokomotiven, 5 Personenwagen, 2 Schaffnerwagen, 20 gedeckten und 30 offenen
Güterwagen und einem Schneepflug.
Stationshäuser einfachster Art wurden in Fredrikshamn,
Skogby und Liikkala gebaut, ein Güterschuppen an der Haltestelle Bredskall, und.
an den beiden Endstationen Schuppen für die Lokomotiven.
Die gesamten Baukosten einschliesslich der Nebengeleise
betrugen 1.627.513:— Mark und 63 Penni.
Im Anfang des Jahres 1901 wurde der Betrieb mit dem der
Staatseisenbahnen koordiniert, welches möglich war, da die Bahn mit
Normalspurweite gebaut war.
Seit dem Jahre 1917 ist die Fredrikshamn-Eisenbahn den
Staatseisenbahnen einverleibt.
Da in der Paketmarke das Stadtwappen der Hauptzierat ist und
weil das Wappen im Laufe der Zeiten mehrmals geändert wurde, nöge der Leser eine
ausfohrlichere Erörterung über die Entwickelung des Wappens der Stadt
Fredrikshainn gestatten.
Ungefähr auf dem Platze, wo jetzt Fredrikshamn liegt, wurden
schon im Mittelalter regelmässige Märkte abgehalten. Der Generalguvernör von
Finnland, Graf Pehr Brahe, verlieh dem Ort am 30 Martij 1653 Stadirechte. Der
Namen des Ortes war Weckelax. Das erste Wappen des Fleckens interessieit uns
hier jedoch nicht. Erst sieben Jahre später, seit 1660 wiid Weckelax Stadt
genannt, und erhält nun auch ein neues Wappen, aber dasselbe, welches schon im
Jahre 1639 der Stadt Helsingfors verliehen worden war, das heisst »unter einer
Krone ein in Wasser stehender Kahn mit deutlich sichtbaren Dollen». Die Siegel
der neuen Stadt tragell jedoch die Umschrift »Sigillum civitatis Weckelaxensis
Anno 1660».
Die Bestimmungen des Friedens von Nystad waren für unser
Land sehr bitter, der südöstliche Teil des Landes wurde uns geraubt. Eine neue
Festung an der Ostgrenze musste eilig geschaffen werden und als geeignet dafür
wurde der Ort, wo die durch den Krieg gänzlich zerstörte Stadt Weckelax stand,
befunden. Die Erbauer des neuen Platzes hatten ein freies Feld und dadurch
bekain die neue Festungsstadt eine grosszügige Gestaltung: sie ist die einzige
ihrer Art im Norden und nur mit Karlsruhe zu vegleichen; die Befestungskunst
Vaubans diente als Vorbild. Der neuentstandenen Stadt wurde am 18 Juli 1723 neue
Privilegien, ein neuer Name »Friedrichshamn> und ein neues Wappen gegeben.
Das Wappen zeigt von jetzt an »Uber einem Strom ein grosses F gekrönt von einer
Königskrone, alles in einem blauem Schilde».
Lange blieb jedoch nicht Fredrikshamn die Wehr des Landes
gegen Osten, bei dem Frieden von Åbo ain 7 August 1743 wurde die Festung an
Russland abgetreten. Die neue Obrigkeit konnte das Wappen mit dem Namenszug
eines schwedischen Königs nicht gutheissen, und auf Veranlassung, des russischen
Generalguvernörs in Finnland, des Generallieutenants Johan Balthasar von
Campenhausen wurde das Wappen geändert. Das sogenannte kleine Siegel aus der
Zeit 1660—1723 sollte das Vorbild sein, der Kahn im Wasser, aber darüber nunmehr
eine kaiserliche Krone. Die Umschrift des Siegels lautet »SIGILLUM
CIVITATIS FREDRICSHAMNENSIS 1743».
Das Wappenbild auf der Paketmarke soll dieses Wappen
darstellen, obwohl hier die kaiserliche Krone mit einer grossfürstlichen
vertauscht ist. Es ist hier auch zu bemerken, dass die heraldische
Farbenbezeichnung falsch ist, indein senkrechte Schraffirung (= rot) statt
wagerechte (= blau) verwendet ist.
Heutzutage hat das Wappen der Stadt wieder ein neues
Aussehen: »im blauen Felde unter einem mit königlicher Krone gekrönten F ein
goldener Kahn auf einem balkenweise fliessenden Strom ». das heisst, das
Wasser gebt nicht zum Schildfuss hinunter.
Die Paketmarken.
1899. Grosses Querrechteck, Grösse des Markenbildes etwa
45X27 mm. Inschrift oben dreizeilig FREDRIKSHAMNS/JÄRNVÄG/1899, beiderseits
davon in Kreisen 25 p. bez. w 50 p. in der Mitte das Wappenbild, unten die
Inschrift HAMINAN RAUTATIE. Links von dem Wappen in von Tannenzweigen geziertem
Grunde die Schrift FÖR/PAKET, rechts ebenso PAKETTIA/VARTEN.
Farbiger Steindruck auf weissem Papier. Gez. 11.
Erste Emission: 1. 25 Penni, gelborange, 2. 50
Penni violett.
Zweite Emission: 1a. 25 Penni,
rötlichorange, 2a. 50 Penni lila
Die Markenbogen waren nach Angaben sehr gross:
einschliesslich den Rändern waren sie etwa 375 mm in der Breite und etwa 300 mm
in der Höhe. Sie enthalten 7X9 = 63 Stück Marken.
Die Entwertung ist gewöhnlich ein handschriftlicher
Datumvermerk mittels Tinte oder Anilinbleistift. Es kommt aber auch ein
Datumvermerk mittels Gummistempel vor.
Vl. Mäntän rautatie – Mänttä
järnväg.
Zu dem Beschluss der Ständ~e auf dem Landtag 1877–78, die
Eisenbahnlinie von Tammerfors nach Wasa östlich des Sees Näsijärvi zu ziehen,
hat der Gründer der Mänttä Werke Gustaf Adolf Serlachius wesentlich beigetragen.
Mit einer unglaublichen Tatkraft bearbeitete Serlachius die allgemeine Meinung
zu Gunsten dieses Entwurfs. Die Tagespresse liess er mit Aufsätzen und
Auseinandersetzungen überschwemmen; besondere Aufmerksamkeit erregte die grosse,
Polemik im Frühjahr 1876 mit Joachim Kurtén*) in der Zeitung Morgonbladet,
welche damit endete, dass Kurtén schliesslich die Ansicht seines Gegners
umfasste. Die Wasa-Eisenbahn wurde im November 1882 dem regelmässigen Verkehr
übergeben. Serlachius hatte einen glänzenden Sieg sowohl als Politiker wie als
Journalist gewonnen. Die Anlage in Mänttä wurde dadurch aus einer vereinzelten
Fabrik in der Einöde in einen Industrieort mit Anschluss an die Aussenwell
verwandelt. Durch den Bau der genannten Bahn war die Strecke von Mänttä zur
nächsten Eisenbahnstation nunmehr zu nur 8 km herabgesetzt, vorher musste die
Ware im Winter, wenn die Seen gefroren waren, durch Pferdefuhren 100 km weit
befördert werden.
*) Anders Joachim Kurtén geb. 1839, verst. 1899, war
Landtagsabgeordneter 1872–1899 der Stadt Wasa. Zweiter Vorsitzender (Vicetalman)
im Bürgerstand bei dem späteren Teil des Landtags 1877–78 und 1882 und erster
Vorsitzender (Talman) des Bürgerstandes bei sämtlichen Landtagen in den Jahren
1885–1899.
Nachdem d!ie geplante Eisenbahn von Vilppula über Mänttä
nach Jyväskylä nicht zur Ausführung kam, war Serlachius gezwungen sämtliche
Erwartungen einer günstigen Lösung auch des letzten noch vorhandenen
Verkehrsproblems seiner Fabrikanlage seitens des Staates fallen zu lassen. Im
Jahre 1895 liess er auf eigene Kosten die Strecke Vilppula—Mänttä untersuchen
und am 22 Januar 1897 erhielt er die Konzession für den Bau einer Schmalspurbahn
(mit Spurweite 0,60 m) auf dieser Strecke. Die Arbeit vvurde sofort begonnen so
dass schon am 26 Februar 1900 die Bahn für fahrplanmässigen Güterund
Personenverkehr eröffnet werden konnte.
Nach dem Tode des Gründers G. A. Serlachius*) wurden seine
Unternehmungen in eine Aktiengesellschaft mit dem Firmennamen G. A. Serlachius
Aktiebolag umgewandelt.
*) Gustaf Adolf Serlachius geb. 5 November 1830 in
Ilomants, verst. in Mänttä den 13 Juni 1901, Apotheker in Tammerfors 1857,
gründete 1868 die Holzschleiferei an der Stromschnelle Mänttä. Als Anerkennung
seiner erfolgreichen Arbeit in Bezug auf die Einfahrung der Winterschiffahrt des
Landes wurde ihm der Titel Kommerzienrat verliehen.
Im Jahre 1928 wurde die schmalspurige Bahn durch eine
normalspurige Bahn ersetzt, welche die Staatseisenbahnen mit Hilfe eines
Zuschusses von der Aktiengesellschaft erbauten. Seit 1. Januar 1929 ist der
Eisenbahnbetrieb staatlich.
Die Paketmarke.
1920. Liegendes Rechteck. Grösse des Markenbildes etwa 29,5
X 20 mm. Die Zeichnung der Marke ist sehr einfach, in der Mitte ist ein äusserst
einfaches und stark stilisiertes Eisenbahnemblem [fel; är GAS firmamärke]
angebracht dem die Initialen G A S angeschlossen sind. Die Inschrift: oben 1 MÄNTÄN RAUTATIE 1, links
SUOMI, rechts FINLAND, unten 1 MÄNTTÄ JÄRNVÄG 1, in der Mitte von dem Emblem
teils gedeckt der Wert 1 MK. Das Ganze ist von einer Rankenlinie
umrahmt.
Farbiger Steindruck auf farbigem Papier. Gezähnt
11.
1. 1 Mark, dunkelblau auf grauviolett.
Entwertung.
Die Marken im Besitze des Verf. sind sämtlich durch einen
liegenden eirunden Stempel in blauer Farbe entwertet, der die Umschrift MÄNTÄN
RAUTATIEASEMA und in der Mitte Datum und Jahreszahl trägt.
VII. Riihimäen – Lopen rautatie. Riihimäki –
Loppis Eisenbahn.
Der Senator und Landwirtschaftsrat Hjalmar Gabriel Paloheimo
kaufte im Jahre 1889 das Landgut Santamäki in Loppis. Schon im Jahre 1890
gründete der Senator auf dem Gut eine Säge und eine Mühle. Das Sägewerk umfasst
eine Sägeanlage, eine Hobelabteilung, Trockenöfen, eine Tischlerei und ein
Elektricitetswerk. Die elektrischen Maschinen entwickeln 2.000 Pferdekräfte, und
das Werk versorgt die beiden Märkte Riihiimäki und Hyvinge, weiter die ganze
Gemeinde Hausjärvi, zum Teil noch Janakkala, Loppis und Nurmijärvi mit
elektrischer Kraft und Licht. Die jährliche Erzeugung der Säge ist 7–8.000
Standard gesägtes und gehobeltes Holz. Spezialitäten der Tischlerei sind Fenster
und Türen. Diese industriellen Anlagen erforderten eine Verbindung mit der
Staatseisenbahn. Zuerst wurde. im Jahre 1907 die Riihimäki–Loppis Bahn für
Pferdebetrieh gebaut, aber schon nach drei Jahren (1910) fand ein Umbau in eine
schmalspurige Bahn für Lokomotivenantrieb statt.
Im Jahre 1914 bildete Senator Paloheimo den Bahnbetrieb in
eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Riihimäen–Lopen Rautatie O.Y. um. Die
Gesellschaft besitzt die 14 km. lange Eisenbahn, deren Endstationen Riihimäki
und Kesijärvi in der Gemeinde Loppis sind. Sowohl Personen- als Warenbeförderung
wird von der Aktiengesellschaft aufrecht erhalten.
Die Paketmarken.
Liegendes Rechteck in der Grösse etwa 49 X 29 mm., der
Rahmen des Markenbildes misst etwa 43 X 23 mm. Das Markenbild ist in zwei Teile
geteilt, der linke nimmt den Wert auf, in dem rechten ist eine Lokomotive mit
Tender und der Hälfte eines Güterwagens abgebildet. Inschrift über der
Lokomotive zweizeilig RIIHIMÄEN–/LOPEN und unterhalb derselben RAUTATIE. Uber
die ganze Marke ist ein schraffierter Untergrund gedruckt. Ausserhalb des
Rahmens rechts unten ist das Zeichen der Druckerei angebracht, bei den Marken zu
25, 50 Penni und zu 1 Mark »Öflund & Pettersson Helsinki», bei den Marken zu
1: 25 und 2 Mark dagegen nur »Öflund & Pettersson».
1910. Farbiger Druck auf weissem Papier. Gez. 12
½.
1. 25 Penni, grün.
Die Marken waren wohl in kleinen Bogen mit nur zwei
senkrechten Reiben gedruckt. Es kommen Marken in Paaren vor, an denen die
senkrechte mittlere Lochung fehlt.
191?. Aufdruck neue Wertstufe auf No. 1. 2. 35/25 Penni,
grün.
1910. Die Marken sind von jetzt an in grösseren Bogen 4X10
Stück gedruckt und vierseitig gezähnt Gez. 11. Auf gelblichem Papier.
3. 50 Penni, orangebraun.
1912. Gez. 11. Auf weissem Papier.
4. 1 Mark, braunkarmin.
1914. In der Zeichnung einige kleinere Änderungen; am
auffälligsten ist der erhöhte Schornstein der Lokomotive. Auf dickerein weissem
Papier. Gez. 12 ½.
5. 1,25 Mark dunkelblau.
1918. Auf weissem Papier. Gez. 12.
6. 2 Mark dunkelgrün.
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