Arvid
Öhmann FÄLSCHUNGEN ZUM SCHADEN DER
POST
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Majlundista Stamp Forgery
Links. Philatelic
Experts.
Vor etwa 35 Jahren lief eine Anzeige bei der Polizei in
Tammerfors ein wonach ungebrauchte postläufige 20-Penni-Marken unter dem
Nennwert ausgeboten wurden. Die Untersuchung ergab, dass der Drucker E. A.
Majlund diese Marken, die sich als Fälschungen erwiesen, vertrieb; er wurde vor
Gericht gestellt und verurteilt. Der beschlagnahinte Posten enthielt ungefähr
6,000 Stück.
Zum Glück für den Fiskus bezw. die Post ist dies seit der
Ausgabe der ersten finnischen Marken der einzige Fall, dass jemand versucht hat,
die offiziellen Marken zu seinein eigenen Vorteil durch nachgemachte zu
ersetzen, weshalb diese Fälschung ein grosses philatelistisches Interesse
besitzt. Den lange genährten Wunsch, eine Reihe von Umständen und Einzelheiten
bei einem persönlichen Zusammentreffen mit Herrn Majlund klarzulegen, habe ich
noch nicht verwirklichen können, weshalb meine Kenntnis der Sache noch in vielem
unvollständig ist. Es kann deshalb reichlich kühn erscheinen, dass ich folgende
Zeilen niederschreibe, aber wenn ein so ausgezeichnet ausgearbeiteter Katalog
wie z. B. derjenige der Gebr. Senf nichts von dieser Sache weiss, und wenn auch
H. F. F.'s Katalog unserer Marken, der sonst der ausführlichste hier ausgegebene
ist, dieses Ereignis nur in einer Anmerkung streift, so finde ich es doch nötig,
schon jetzt mitzuteilen, was beim Studium dieser Fälschung zu Tage
tritt.
Ich sehe mich veranlasst zu bemerken, dass diejenigen 10-
und 20-Penni-Steindruckmarken, die von Tilgmanns Arbeitern im Jahre 1901
unerlaubterweise mit Zähnung 11 l/2 versehen wurden und die sehr wenig im Handel
vorkommen, nicht mit der Absicht hergestellt wurden, die Post zu betrügen,
sondern nur imit der Absicht, sie gegen mässige Entschädigung bei Sammlern
unterzubringen. Interessant ist, dass es letzteren auch gelang, einen Tell
dieser Marken durch die Post .gehen zu lassen und also regelrecht gebrauchte
Stücke zustande zu bringen.
Bei Untersuchung der Majlundschen Marken findet man, dass
sie in zwei leicht zu untersclieidenden Typen litographiert wurden (s. Abb.);
die ursprüngliche Zeichnung mit litographischer Tusche wurde also zweimal
ausgeführt. Warum dies geschah, habe ich noch nicht aufklären können, kann also
nicht mit Bestimmtheit feststellen, welche Type mit I und welche mit II zu
bezeichnen wäre. Ich habe jedoch gewagt die links abgebildete Marke Type I zu
nennen, und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, dass Marken dieser Type bei der
Beschlagnahme in geringerer Anzahl gefunden wurden, während die von mir als Type
II bezeichnete Variante den Hauptteil des Lagers ausmachte. Ein anscheinend
regelrecht gestempeltes Exemplar der Type I hat mir vorgelegen, jedoch bis jetzt
keines der zweiten Type. Die Zähnung beider steht 11 l/4 am nächsten; beide sind
in zwei Druckgängen ausgeführt, welches bei solchen Stücken festgestellt werden
kann, bei denen der Untergrund 1/2—1 mm verschoben ist. Der Steindruck ist nicht
sehr gelungen, aber besser ausgefallene Stücke der Type I können dank der recht
gut ausgefallenen Farbe mit echten Marken verwechselt werden.
Type I. Die äussere Umrahmungslinie liegt auf allen
vier Seiten sehr nahe dem inneren Rah!men, man kann sagen im gleichen Abstand
wie bei den echten Marken. Die römischen XX unten iin Eirund sind insofern
fohlerhaft gezeichnet, als die dickeren Grundstriche der Ziffern von rechts oben
nach links unten laufen iin Gegensatz zu den echten Marken, wo diese
Grundstriche von links oben nach rechts unten laufen.
Type II. Die linke und rechte äussere
Umrahmungslinien sind ungefähr doppelt so weit vom inneren Rahmen entlernt wie
bei allen drei Ausgaben der 20-Penni-Marke der Postverwaltung. Die römischen
Zahlen sind in Prinzip richtig gezeichnet. Der Untergrund ist sehr schwach und
schlecht ausgeführt.
Ausser diesen Merkmalen können noch viele andere
Abweichungen zwischen den beiden Typen und der eehten Marke beobachtet werden,
aber schon mit Hilfe des Angeführten lassen sie sich ohne Schwierigkeit
bestimmen.
Till HFF-hemsidan
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